Sie kennen es bestimmt: Morgens beim Tee oder Kaffee aufgießen stellen Sie fest, dass sich auf der Oberfläche Ihres Getränks ein merkwürdiger Film gebildet hat und auch der Geschmack lässt langsam immer mehr zu Wünschen übrig. Beim Blick in das Innere Ihres Wasserkochers erblicken Sie dann die Ursache des ganzen Übels. Mit der Zeit hat sich ein unschöner Schmutzfilm an den Heizstäben abgesetzt – dann ist es mal wieder an der Zeit, den Wasserkocher zu entkalken.

Besonders in Regionen, in denen das Wasser „hart“, also sehr kalkhaltig ist, kommt dies leider nicht selten vor und kann eine regelmäßige Entkalkung innerhalb weniger Wochen verlangen. In Regionen, in denen das Wasser „weich“, also nur sehr gering kalkhaltig ist, reicht es sogar, wenn Sie Ihren Wasserkocher nur 2-3 Mal im Jahr entkalken.

Aber wie entkalke ich meinen Wasserkocher einfach, schnell und am besten auch noch umweltfreundlich?

Um einen Wasserkocher zu entkalken, gibt es viele verschieden Wege, die einem gar nicht so viel Aufwand abverlangen. Beispielsweise gibt es in der Drogerie spezielle Entkalkungstabletten zu kaufen, die versprechen, schnell und wirksam gegen Kalk- und Schmutzablagerungen in Wasserkochern und Co. vorzugehen.

Aber sind diese auch umweltfreundlich? Leider in den seltensten Fällen. Viele solcher industriell hergestellten Reiniger sind voller Chemie und somit nicht nur schlecht für die Umwelt, sondern können durchaus auch gesundheitsschädlich sein, wenn das Gerät nach dem Entkalken nicht genügend mit klarem Wasser ausgespült wird. Zudem können diese eventuell auch noch Tage nach dem Entkalken einen faden Nachgeschmack im gekochten Wasser hinterlassen.

Beim Wasserkocher Entkalken lieber auf Hausmittel zurückgreifen

Alternativ gibt es unzählige Hausmittelchen, die genauso effektiv gegen Kalk und Verschmutzungen vorgehen und dessen Handhabung mindestens genauso einfach ist, wie die fertigen Reinigungstaps. Ein weiterer Vorteil ist hier, dass man die meisten Dinge sowieso im Haus hat bzw. sie für geringes Geld beim nächsten Wocheneinkauf angeschafft werden können.

Backpulver

Wasserkocher entkalken mit BackpulverDie einfachste Variante ist das Entkalken des Wasserkochers mit Backpulver: Einfach ein Tütchen Backpulver in den Wasserkocher geben, den Wasserkocher etwa zu einem Viertel mit Wasser füllen und das Ganze aufkochen. Hierbei sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Wasser in den Wasserkocher gefüllt wird, weil das Backpulver im heißen Wasser aufsprudelt und im Wasserkocher nach oben steigt!

Das Ganze können Sie je nach Verschmutzung etwa eine Stunde ziehen lassen und danach den Wasserkocher gut ausspülen.

Zitronensäure

Wasserkocher entkalken mit ZitronensäureDie Säure einer Zitrone wirkt ähnlich ätzend wie ein chemischer Reiniger und ist ein wahrer Schmutzkiller. Bei geringen Kalkablagerungen können Sie eine Zitrone halbieren und die verkalkten Stellen im Wasserkocher damit einreiben. Üben Sie dabei etwas Druck auf die Zitronenhälfte aus, damit der Saft rausläuft und sich auf die verkalkten Stellen verteilt. Danach füllen Sie den Wasserkocher mit Wasser, sodass alle verkalkten Stellen gut abgedeckt sind. Einmal aufkochen, kurz abkühlen lassen und danach den Wasserkocher gut ausspülen, damit der nächste Tee nicht zu säuerlich schmeckt.

Bei stärkeren Verkalkungen empfiehlt es sich, eine fertige Zitronensäurelösung, wie man sie beispielsweise zum kochen oder backen nutzen kann, zu kaufen. Hier ist die Konzentration der Säure noch viel höher, als bei einer einzelnen Zitrone. Bei dieser Anwendung gehen Sie genauso vor, wie mit der „echten“ Zitrone, verlängern aber hierbei die Einwirkzeit auf gute drei Stunden. Zum Schluss das gründliche Auswaschen mit klarem Wasser nicht vergessen.

Aspirin-Brausetablette

Wasserkocher reinigen mit Aspirin BrausetabletteAuch mit einer Aspirin-Brausetablette können Sie der lästigen Verkalkung im Wasserkocher auf die Pelle rücken. Lösen Sie dafür zunächst eine Brausetablette (bei starken Verkalkungen auch gerne zwei Tabletten) in einem Glas Wasser auf. Geben Sie das Gemisch in den Wasserkocher und füllen diesen auch hier wieder ca. bis zur Hälfte mit klarem Wasser auf und lassen den Wasserkocher aufkochen. Lassen Sie das Gemisch danach eine gute halbe Stunde einwirken, damit die enthaltene Acetylsalicylsäure ihre Wirkung entfalten kann. Danach empfiehlt sich auch hier, den Wasserkocher einmal kurz mit klarem Wasser auszuspülen.

Essigessenz

Wasserkocher reinigen mit EssigessenzWer dennoch lieber auf einen richtigen Reiniger zurückgreifen möchte, kann dies ohne Bedenken mit einem Essigreiniger tun. Solche gibt es schon für kleines Geld im Discounter und sind meist auf umweltfreundlicher Basis hergestellt. Dazu geben Sie je nach Verschmutzung eine Kappe bis zu einer Tasse in den Wasserkocher und füllen diesen wieder mit Wasser auf. Je nachdem, wie viel Sie von dem Essigreiniger benutzen, sollten Sie den Wasserkocher etwa bis zur Hälfte oder bis zur Maximalfüllhöhe mit Wasser befüllen, um das Gemisch aufkochen zu lassen.

Bei einer leichten Verkalkung reicht es, wenn Sie das Essig-Wasser-Gemisch etwa eine halbe Stunde einwirken lassen; bei sehr starken Verschmutzungen können Sie das Gemisch über Nacht einwirken lassen – aber dann am nächsten Morgen daran denken, bevor Sie sich Ihren Tee oder Kaffee zubereiten! Bei der Benutzung eines Essigreinigers sollten Sie den Wasserkocher vor der nächsten Benutzung noch gut 2-3 mal mit klarem Wasser aufkochen lassen und dabei nach jedem Vorgang unbedingt das Wasser frisch wechseln, damit sämtliche Rückstände restlos entfernt werden!

Erhöhten Energieverbrauch vermeiden durch regelmäßiges Entkalken

Dass es sich lohn, regelmäßig den Wasserkocher zu entkalken, zeigt sich übrigens auch beim Energieverbrauch. Eine starke Verkalkung der Heizstäbe hat nämlich auch zur Folge, dass das Gerät längere Zeit benötigt, um sich aufzuheizen – was wiederum mehr Energie verbraucht, als bei einem sauberen Gerät.